Westlich von Ravensburg bei Schmalegg liegt landschaftsbeherrschend die „Rinkenburg“. Es handelt sich um eine ausgesprochen monumentale Befestigung mit tiefen Gräben und mächtigen Wällen, die noch heute bis zu sieben Metern über die Hochfläche ragen. Mit einer Innenfläche von 10 Hektar gehört die Rinkenburg zu den größten vor- und frühgeschichtlichen Befestigungen Oberschwabens. Obwohl dieses unübersehbare und beeindruckende archäologische Denkmal auf Grund der obertägig erhaltenen Befestigungswerke seit Generationen bekannt ist, ist die Fundstätte noch vollkommen unerforscht. Es ist erstaunlich, dass bis heute auf der Rinkenburg keinerlei archäologische Ausgrabungen oder sonstigen systematischen Bodenuntersuchungen durchgeführt worden sind. So können bisher über die Entstehungszeit und die Funktion der Anlage nur Vermutungen angestellt werden. Diskutiert wird eine Entstehung während der Urnenfelderzeit (12-8 Jh. v. Chr.) oder in frühkeltischer Zeit (7.-5. Jh. v. Chr.), aber ohne archäologische Untersuchungen müssen das Spekulationen bleiben. Im Rahmen einer Lehrgrabung der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. soll nun erstmals der Spaten angesetzt werden, um die Rinkenburg aus ihrem wissenschaftlichen Dornröschenschlaf zu wecken. Von wem und wann wurden die mächtigen Befestigungsanlagen mit immensem Aufwand errichtet? Welche Funktion besaß die riesige Anlage? Wie viele Menschen lebten dort und wovon? Was haben sie im Boden an Funden hinterlassen? Helfen Sie dabei, das Geheimnis der Rinkenburg zu lüften und unterstützen Sie die erstmaligen Ausgrabungen auf einer bis heute völlig unerforschten archäologischen Fundstätte im Herzen Oberschwabens!
Finanzbedarf: ca. 10.000 €
Der Kastellstandort Böbingen an der Rems im Ostalbkreis gehört zu den wichtigsten Fundplätzen am Obergermanisch-Raetischen Limes. Das Kastellgelände und Teile des Vicus-Areals sind seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes Limes. Umso bedauerlicher ist es, dass die umfangreichen Ausgrabungen im Kastellgelände von 1973 sowie im Vicusareal von 1978 und 1981 bisher nur aus den damaligen Vorberichten bekannt sind.
Ihrer Bedeutung entsprechend, sollten diese im Rahmen einer Dissertation an der Universität Freiburg bei Prof. Hans-Ulrich Nuber bearbeitet werden. Mit der Bearbeitung wurde ab Ende der 1980er Jahre Herr Dietrich Rothacher betraut, der daran bis ca. 1998 intensiv gearbeitet hat. Die Bearbeitung wurde dann jedoch in den Folgejahren weitgehend eingestellt, da Herr Rothacher seine Firma „Digitale Archäologie“ aufbaute und zahlreiche Aufträge für verschiedene Denkmalämter und Museen im In- und Ausland übernahm. Herr Rothacher ist leider 2019 nach langer Krankheit gestorben. (s. Nachruf in: Fundberichte Baden-Württemberg 39, 2019.)
In seinem Nachlass befinden sich das Manuskript des vollständig erstellten Katalogs aller Funde, die originalen Fundzeichnungen sowie mehrere fertige Auswertungskapitel zu einzelnen Fundgruppen. Dazu kommen umfangreiche Vorarbeiten zu den Befunden, allerdings ohne schriftliche Endfassung.
Ziel des Projektes ist:
- Die abschließende Bearbeitung und Redaktion des Fundkatalog-Manuskriptes, einschließlich
der Digitalisierung der Fundzeichnungen.
- Die Bearbeitung und Redaktion der vorliegenden Auswertungskapitel zu den Münzen und zur
Terra Sigillata, zu einem zusammenfassenden Chronologie-Kapitel.
Zusammen mit einem einleitenden Kapitel zum Fundplatz und den Befunden kann somit zumindest das Fundmaterial dieses wichtigen Fundplatzes vorgelegt werden.
Förderbedarf: 24.000 €
Aus der Grabungskampagne am Heiligenberg 2021 heraus entwickelte sich das Projekt, eine digitale Erfassung der weit über 400 Podien rund um Heiligenberg vorzunehmen, um durch Auswertung von Größe, Form und Exposition in einer Gesamtkartierung Hinweise auf deren Alter und Nutzung zu gewinnen.
Zu diesem Zweck soll auf Grundlage von LiDAR-Daten ein hochaufgelöstes Geländemodell erstellt werden, um darin alle relevanten Siedlungsstrukturen zu erfassen. Eine vollständige Kartierung aller Podien in Verbindung mit dem Wegenetz soll einen Beitrag dazu leisten, potentiell aussichtsreiche Standorte für zukünftige Prospektionen festzulegen.
Der zweite Teil der geoarchäologischen Untersuchung widmet sich einem Befund, der während der Ausgrabung gemacht wurde: Ein dunkler Bodenhorizont im unteren Bereich des Profils. Dieser deutet auf eine alte Bodenoberfläche hin, die vermutlich während der Anlage des Podiums umgelagert und später durch Erosion verschüttet wurde.
Um einen anthropogenen Eingriff eindeutig nachzuweisen, wurden Bodenproben entnommen, deren Untersuchung noch aussteht.
Förderbedarg 10.800 €
Gemeinsam Kulturlandschaft erforschen - Ehrenamtliche und Wissenschaftler erforschen ein Bodendenkmal der besonderen Art und machen es der Öffentlichkeit zugänglich. Der „Hofer Bron"(Gemeinde Gündringen, Stadt Nagold) war bis zur Wiederentdeckung während der Kleindenkmalerfassung (2012-14) vollkommen unbekannt. Alter und Funktion des vier Meter tiefen ausgemauerten Schachtes in hervorragendem Erhaltungszustand geben Rätsel auf. Die Deutung als Brunnen erscheint aufgrund der hydrologischen Situation auf der Hochfläche unwahrscheinlich, vielmehr steht eine der selten überlieferten Wolfsfanganlagen zur Diskussion. Zur Klärung ist eine archäologische Lehrgrabung des Lehrstuhls für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Bamberg geplant unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Schreg und Dr. des. Iris Nießen. Die wissenschaftliche Aufarbeitung wird gewährleistet und die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit durch den Einbezug in einen Wanderweg und Infotafeln gestaltet.
Förderbedarf: 17.135,60 €
Sowohl der markante Rosenstein als auch seine Nachbarhöhen Hochberg und Mittelberg tragen die mächtigen Ruinen vorgeschichtlicher Abschnittsbefestigungen und Ringwälle. Es scheint sich um Elemente eines vielgliedrigen Verteidigungssystems gehandelt zu haben, das die Rosenstein-Randhöhen gegen die südlich gelegene Hochfläche des Albuchs deckte. Trotz einiger Forschungsunternehmungen im frühen 20. Jahrhundert steht man an der eindrucksvollen Stätte nach wie vor auf archäologischer terra incognita. Das Projekt will das geschichtsträchtige Areal um den Heubacher Hausberg wieder in den Fokus der Forschung rücken: durch gezielte Grabungen und flächige Prospektionen im Gelände soll die Grundlagenarbeit geleistet werden, die ein tieferes Verständnis des bemerkenswerten Kulturerbes ermöglicht.
Die Funde und Befunde der Grabungen 2016 bis 2019 werden bis Ende 2024 bearbeitet und ausgewertet.
Fördersumme:12.200 €